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intersexuellen Menschen als Unterrichtsziel definiert und die Unterstützung betroffener
Schüler*innen beim Coming Out festgeschrieben wurde. Der Lehrplan folgt dem Leitgedanken des Koalitionsvertrags, dass alle Menschen in Hessen gesellschaftliche Akzeptanz erfahren und ihr Leben ohne Benachteiligungen und Diskriminierungen gestalten können. Respekt und Wertschätzung füreinander sind grundlegende Werte der offenen und freien Gesellschaft, ihre Vielfalt ist eine ihrer größten Stärken. Dafür werden wir GRÜNE uns auch weiterhin einsetzen
2. Die Novelle des Lehrplans zur Sexualerziehung definiert deshalb konsequent die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intersexuellen Menschen als
Unterrichtsziel. Schüler*innen sollen neben vielen anderen Zielen, die aus dem bisherigen
Lehrplan von 2007 übernommen wurden, ein offenes, diskriminierungsfreies und
wertschätzendes Verständnis für die Vielfalt partnerschaftlicher Beziehungen, sexueller
Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten vermittelt bekommen. Deshalb unterstützen wir die klare Haltung des hessischen Kultusministers Prof. Dr. Lorz zum neuen Lehrplan. Dieser Lehrplan denkt konsequent aus der Perspektive aller Schüler*innen, die in ihrer Persönlichkeit gestärkt und nicht nur „geduldet“ werden sollen. Es ist deshalb richtig,
Akzeptanz und nicht nur Toleranz zu vermitteln.
3. Der neue Lehrplan wird von der Breite der Gesellschaft akzeptiert und von allen
Landtagsfraktionen außer der FDP begrüßt. Wir danken deshalb dem „Bündnis für Akzeptanz und Vielfalt – gegen Diskriminierung und Ausgrenzung“ für seinen engagierten friedlichen und bunten Protest gegen den Versuch des reaktionären Aktionsbündnisses „Demo für alle“ und seiner Unterstützer aus NPD, AfD und „Identitärer Bewegung“, Ängste, Aggression und Hass nach Hessen zu tragen. Wir freuen uns, dass rund 100 gesellschaftliche Gruppen –
u.a. Organisationen der LSBTTI-, Menschenrechts- und Kulturbewegung und der Kirchen –
sich zu diesem Bündnis zusammengeschlossen und der „Demo für alle“ ein kraftvolles „Ihr
seid nicht alle!“ entgegengesetzt haben.
4. Gerade angesichts der Tatsache, dass Ausgrenzung, Diskriminierung und gewalttätige
Übergriffe gegen Menschen, die „anders“ sind, weltweit wieder salonfähig werden, ist der
konsequente Kurs der hessischen Landesregierung insbesondere im Bereich Akzeptanz und
Vielfalt richtig und wichtig. Wenn in diesen Tagen die Rede davon ist, man müsse mehr auf
die Ängste der Menschen hören, sind damit offensichtlich die Ängste derer gemeint, die
sich von Vielfalt bedroht fühlen – und nicht die Ängste, die Angehörige von Minderheiten
aufgrund ihrer Erfahrungen von Ablehnung, Verfolgung, Diskriminierung und Gewalt haben.
Wer argumentiert, auf deren Ängste sei zu lange gehört worden, dem geht es nicht darum,
vermeintlich Ungehörten eine Stimme zu geben – sondern vor allem, einer
Bevölkerungsgruppe eine Stimme zu nehmen und sie (wieder) unsichtbar zu machen. Ein
solcher gesellschaftlicher Rollback, der Menschen als „irgendwie anders“ herausdefinieren
und ausgrenzen soll, stößt auf unseren entschiedenen Widerstand. Für Hessen ist deshalb
der „Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt“, der derzeit in der Verantwortung des
Bevollmächtigten für Integration und Antidiskriminierung, Jo Dreiseitel (GRÜNE), gemeinsam mit den hessischen LSBTTI-Selbstvertretungsorganisationen erstellt wird, von
besonderer Bedeutung.